Am 25. Januar ist es zum 42. Mal soweit: Das internationale Ballonfestival 2020 in Château-d’Oex, der Hauptstadt der Heißluftballons in der Schweiz, lässt bis zum 02. Februar fast hundert Ballons aus zwanzig Ländern in den Himmel steigen.
Für Château-d’Oex ist es inzwischen fast schon ein Muss, dieses Festival auszurichten, das jedes Jahr Scharen von Besuchern anzieht, um die riesigen bunten und ausgefallenen Ballons vor winterlicher Alpenkulisse in die Lüfte steigen zu sehen. Denn genau hier startete 1999 – da schaute man in Château-d’Oex bereits schon auf zwanzig Jahre Festivalgeschichte – der erste, von den Piloten Bertrand Piccard & Brian Jones gesteuerte Heißluftballon, der die Welt ohne Zwischenlandung umrundete. Sie landeten in der ägyptischen Wüste, nachdem sie in zwanzig Tagen Nonstop-Flug die Erde umrundet hatten – für viele das letzte große Abenteuer der irdischen Luftfahrt. Und eines voller Superlative: In den drei Wochen im Ballon hatten sie nicht weniger als sieben Luftfahrtweltrekorde aufgestellt.
Doch zurück in unser Jahr 2020: Nur Zuschauen scheint angesichts der wunderschönen Bilder und der Sanftheit, mit denen die Riesen so erhaben in die Lüfte steigen, zwar schon ein Ereignis der besonderen Art. Doch die Festivalmacher haben sich daran gemacht, auch dieses Jahr wieder aus den Zuschauern Teilnehmer zu machen. So werden zwei Mal täglich Passagierflüge angeboten um sich in der einstündigen Fahrt auf bis zu 3500m aufsteigen zu lassen.
Magisch wird es in der “Night Glow”, ein Ton- und Lichtspektakel, bei dem zwanzig Heißluftballons, Gleitschirmflieger, Mitglieder der Schweizer Skischule, sowie Pyroprofis das nächtliche Château-d’Oex in eine strahlend-leuchtende Wunderwelt verzaubern (Tipp: die beste Zuschauerplätze finden sich auf dem Tempelhügel oder der Südseite des Fussballplatzes). Das diesjährige Thema der Night Glow lautet „Jenseits der Sterne.“ Damit möchten die Veranstalter an die Entdeckung der kosmischen Strahlung gedenken. Dafür verwandeln sich Heißluftballons in Raumschiffe, die die Zuschauer auf einer intergalaktischen Odyssee bis an die Enden des Universums führen. Eine zeitlose Reise zwischen Wissenschaft und Imagination, weit über die Sterne hinaus.
Darüber hinaus finden täglich Wettkämpfe statt, in denen das Können, die Präzision und das aerologische Wissen der Piloten getestet wird, so zum Beispiel beim Fangen von Objekten. Eine schwierige Übung, die der Pilot mit Hilfe seiner Crew versuchen muss zu meistern. Dabei berechnet er Zeit, Geschwindigkeit und vor allem die Winde. Die Besatzung am Boden schätzt deren Stärke und hilft auf diese Weise beim Navigieren. Der Pilot entscheidet dann zum Beispiel, ob es besser ist, morgens den Gegenwind zu nutzen oder zu warten, bis der Wind tagsüber um einige Grad dreht.
Derlei Spektakel sowie viele Wettbewerbe werden in den Festivaltagen begleitet von Begegnungen und Wissensvermittlung über die phantastische Idee von Heißluftballons. Geladen sind unter anderem beiden lokalen Weltmeister Nicolas Tièche & Laurent Sciboz, die 2019 den legendären Gordon Bennett Aeronautical Cup gewonnen haben. Von Montbéliard aus landeten sie mit ihrem Gasballon in Rumänien im Donaudelta am Schwarzen Meer. Auch sprechen kann man mit Physikern des CERN, die über kosmische Strahlung informieren.
Das überaus interessante Programmheft stellt dann an einer Stelle noch die schönste Frage: „Wir haben Abenteuer und Wissenschaft angesprochen, aber was ist mit der Freiheit? Ist der Ballon nicht das Symbol der Freiheit im Dienste der Wissenschaft und des Friedens?“
https://www.chateau-doex.ch/de/Z3558/programm
In diesem Sinne: #LetsMeetThere #CCtip
Und hier noch ein Video zum einstimmen …
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