Christian Millau, Journalist, Restaurantkritiker und Mitbegründer des Gault&Millau, starb am Wochenende im Alter von 88 Jahren. Als Wegbereiter der Nouvelle Cuisine prägt sein Einfluss bis heute die Art, wie wir kochen und genießen.
Christian Millau schrieb, argumentierte, stritt für eine innovative Küche, wie sie ihm und Henri Gault vorschwebte – und für die Köche, die diesen neuen, aufregend modernen Stil vertraten: Joël Robuchon, Marc Veyrat, Pierre Gagnaire, Michel Guérard. Klassiker der Moderne.
Anfang der 1960er Jahre erschien erstmals der »Guide Juillard«, herausgegeben von der Tageszeitung, für die die beiden arbeiteten, 1972 der erste nationale französische Guide unter ihrem Namen. Schon bald stand der »Gault&Millau« im Ruf des »Neuen Testaments« der Restaurantkritik – neben dem Guide Micheln als altem.
Es folgte die internationale Lizenzierung von Namen und Konzept des neuen Guide: Die Schweiz, Österreich, Deutschland waren die ersten Länder außerhalb Frankreichs, in denen das Buch erschien, und gerade Christian Millau ließ es sich nicht nehmen, ihnen ein Vorwort voranzustellen, zur Aufwertung ebenso wie als Ansporn an die neuen Tester – und Köche.
Schon seit Jahren war es ruhiger um den streitbaren, leidenschaftlichen Millau geworden; offizielle Interviews gab er nicht mehr. Am Wochenende starb er im Alter von 88 Jahren.
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