CC Mag besuchte einen der wichtigsten deutschen Gourmet-Events – die Berliner Meisterköche Gala. Neben dem Gespräch mit dem Jury Präsidenten, stellen wir Ihnen kurz die Preisträger in den einzelnen Kategorien vor. Anschließend machen wir noch einen Abstecher in ein brandneues asiatisches Restaurant. Selbstbewusst präsentieren die Nachwuchsstars der Berliner Gastroszene ihre innovativen Ideen und Konzepte und sammeln fleißig Sterne, Kochmützen und Hauben ein; auch schon mal in einem Ambiente, das so gar nicht in die distinguierte Gourmet-Welt zu passen scheint. Die CC Mag Herausgeber und Gründer des Cinnamon Circle, Jörn Pfannkuch und Manuela Weber, unterhielten sich anlässlich des Gala Dinners beim Berliner Meisterköche Award mit dem Jury-Vorsitzenden Dr. Stefan Elfenbein über die neu erwachte Lust am Genuss in Berlin:
[portfolio_slideshow]
CC Mag: Wir sprachen ja schon kurz über das erstarkte Selbstbewusstsein und den aktuellen Erfolg der Berliner Spitzenköche. Worauf führen Sie letzteren zurück?
Stefan Elfenbein: Auf die Experimentierfreudigkeit der Köche, die sie mit perfektem Handwerk kombinieren. Unser aktueller »Meisterkoch 2013« , Matthias Diether, serviert sein Amuse statt auf schicken Tellerchen auch mal im schneeweiß ausgekochten Markknochen. Tim Raue präsentiert Kunstwerke aus Seegurke oder der Achillessehne vom Uckermärker Rind. Nirgendwo sonst in Deutschland existiert eine solche Vielfalt. Aber auch erst seit ein paar Jahren. Im aktuellen »Feinschmecker« -Restaurant Guide etwa zählen 64 Berliner Restaurants zu den besten. Das gab’s noch nie, in Hamburg sind es 36, in München 32.
CC Mag: Hat der »Rest der Welt« denn Berlin überhaupt schon auf der gastronomischen Landkarte?
Stefan Elfenbein: Inzwischen gehört gute Küche für immer mehr Reisende zum Gesamterlebnis Berlin dazu, sie kommen in der Tat aufgrund der kreativen Küche nach Berlin. Spätestens wenn sie in den legendären Genussmetropolen Rom oder Paris hereingefallen sind oder geneppt wurden. Berlin hat hier neben einer gesunden Portion jugendlicher Unschuld ein einzigartiges Preis-Leistungsverhältnis zu bieten.
CC Mag: Es kommen ja auch immer mehr Geschäftsreisende an die Spree, für viele Restaurants der Welt bilden sie das ökonomische Rückgrat.
Stefan Elfenbein: Ja, selbst hier kann Berlin mittlerweile mithalten. Kulinarik hat definitiv einen hohen Stellenwert bei Geschäftsessen: Bei gutem Essen verhandelt sich’s besser – die Geschäftspartner kommen jetzt aber auch gerne mal nach Berlin, selbst von weit her, schlichtweg, um – und sei es nur für einen Abend im Restaurant – Teil der »verrückten« Stadt zu sein. Ich bekomme das ja ständig mit, fast täglich fragt irgendwer, wohin man Den oder Die aus Soundso am besten bringt …
CC Mag: … ja, wir haben Sie ja auch schon mal genervt, als wir vor Monaten für eine andere Geschichte in Berlin waren. Sie waren so nett, uns per Email noch spät am Abend einen solchen Geheimtipp zu nennen. Und sind voll auf unsere Kosten gekommen. Danke nochmals dafür.
Stefan Elfenbein: Ich erinnere mich. Sie waren im Cookies Cream von Stephan Hentschel. Unserem ja jetzt bei der Gala gerade frisch gekürten »Meisterköche« -Szene-Restaurant des Jahres. Schönstes, bestes Neu-Berlin. Exzellente Küche. Dort war letztes Jahr übrigens auch Frank Bruni von der »New York Times« , einer der berühmtesten food critics der Welt. Regelrecht beseelt war er in Berlin von einer besonderen, auch menschlichen Leichtigkeit. Keine Hussen, Troddeln, dafür von Herzen lächelnde Kellner, die auch Mensch bleiben wenn sie mal einen Mini-Fehler machen, Kinder, die auch ruhig mal über den Boden krabbeln dürfen. Wirklich! In meinen Augen ist Berlin – neben London – kulinarisch gerade die spannendste Stadt in Europa. Und nicht nur in Berlin-Mitte passiert viel. Auch in Kreuzberg, Neukölln und sogar im Wedding sind plötzlich Köche, Restaurants, die genial, einzigartig sind; Orte, die’s eben nur in Berlin gibt und geben kann.
CC Mag: Wir haben Appetit bekommen, lassen Sie uns nun endlich essen gehen. Danke für das Interview.
Stefan Elfenbein: Sehr gern… übrigens, keine Angst: Curry Wurst und Kebab können wir immer noch. Beides wurde ja auch hier »erfunden«. Echte Berliner halt. Wollen Sie wissen,
wo die besten Buden stehen!?
BERLINER MEISTERKÖCHE
Über Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie.
Wirtschafts- und Technologieförderung für Unternehmen, Investoren und Wissenschaftseinrichtungen in Berlin – das bietet die Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH. Zahlreiche Fachexperten bilden mit maßgeschneiderten Services und einer exzellenten Vernetzung zur Wissenschaft ein optimales Angebot, um Innovations-, Ansiedlungs-, Expansions- und Standortsicherungsprojekte zum Erfolg zu führen. Als einzigartiges Public Private Partnership stehen hinter Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie sowohl der Senat des Landes Berlin als auch über 200 Unternehmen, die sich für ihre Stadt engagieren. Zudem verantwortet Berlin Partner das weltweite Marketing für die deutsche Hauptstadt, beispielsweise mit der erfolgreichen »be Berlin«-Kampagne.
0Need at least 3 ratings